Haftvermeidungsprojekt ist erfolgreich

Das Praxisprojekt Geldverwaltung statt Ersatzfreiheitsstrafen haben die Anlaufstellen Delmenhorst, Göttingen, Oldenburg und Wilhelmshaven im Sommer 2007 abgeschlossen.

Den Abschlussbericht legte die freie Wohlfahrtspflege Niedersachsen jetzt vor.
 
Im Laufe von 2 Jahren wurden 95 Klienten betreut. Über 90 % haben die Maßnahme mit Erfolg durchlaufen. „Das ist eine außergewöhnlich gute Quote und hat, angesichts der Probleme, die mancher Klient mitbrachte, alle Erwartungen übertroffen", sagt Jochen Flitta, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen.
 
Jetzt ist es das Ziel der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen, diese Hilfeform landesweit in allen Anlaufstellen zu installieren. Jochen Flitta zählt die Vorteile auf: „Der Betroffene kann die Abzahlung der Geldstrafe als Erfolg für sich verbuchen und entgeht den sozialschädlichen Nebenwirkungen der Inhaftierung. Die Justizvollzugsanstalten können gut auf Ersatzfreiheitsstrafler verzichten, denn diese Inhaftierten (weil sie nur kurz im Gefängnis sind) lassen sich schlecht in die Abläufe integrieren. Justiz und damit die Steuerzahler sparen erhebliches Geld". Das Projekt konnte in 1,5 Jahren Laufzeit einen Gegenwert in Höhe von über 400.000 € erwirtschaften!
 
Als Erfinder des Projektes gilt Axel Zuber von der Anlaufstelle Delmenhorst, und der ist sich sicher, dass es mittelfristig möglich ist, mit dieser Hilfeform über 100 Haftplätze für Ersatzfreiheitsstrafen in Niedersachsen einzusparen. Das wäre eine jährliche Einsparung für die niedersächsische Justiz von über 3 Millionen Euro.
 
Die Projektauswertung als Download:  Abschlussbericht Geldverwaltung

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