Skepsis, Misstrauen, skandalisierende Presse und zahlreiche Vorurteile - die Umstände, mit denen ehemalige Strafgefangene im Alltag wieder und wieder konfrontiert werden, könnten schlechter kaum sein. „Der hat doch schon im Knast gesessen" heißt es da im Volksmund etwa. Haftstrafen im Lebenslauf erschweren die Chancen auf Arbeit oder eine Wohnung, sie führen oftmals zu sozialem Ausschluss. Hinzu kommt eine reißerische Presse, die niedere Instinkte anspricht, Vorurteile bedient und von der Realität entkoppelte Ängste auslöst oder verstärkt. Um auf diese Probleme aufmerksam zu machen, wurde das Projekt "Informations- Offensive" ins Leben gerufen. Ziel war es, eine Kampagne zu initiieren, die diese Missstände und ihre Folgen für die Betroffenen auf eindrucksvolle Weise thematisiert.
Die Studentinnen der Gruppe "Initiative Frei Sein" entwarfen Plakate mit prägnanten Aussagen und druckten die Haftzeiten ehemaliger Strafgefangener auf T-Shirts.
Die Kampagne sollte sich nicht an spektakulären Einzelfällen orientieren, sondern möglichst im Positiven agieren und das verständliche Sicherheitsinteresse von Bürgerinnen und Bürgern stets würdigen. Ziel sollte es vielmehr sein, zu vermitteln, dass gelungene gesellschaftliche Integration von Straffälligen eine Erhöhung der Kriminalprävention und sinkende Rückfallgefahr bedeutet. Vorurteile und Denkmuster sollten durchbrochen, Perspektivwechsel erzwungen werden.