„Arbeit der Anlaufstellen ist von unschätzbarem Wert“ - Niedersächsische Justizministerin Dr. Kathrin Wahlmann besucht Straffälligenhilfe der Diakonie in Oldenburg

Strafhaft soll nicht allein bestrafen. Neben dem Schutz der Bevölkerung ist es ein wesentliches Ziel der Strafhaft, die Verurteilten durch Resozialisierung auf dem Weg in ein künftig straffreies Leben zu unterstützen. Dazu leisten die insgesamt 14 niedersächsischen Anlaufstellen für aktuelle und ehemalige Inhaftierte in freier Trägerschaft einen wichtigen Beitrag. Die niedersächsische Justizministerin Dr. Kathrin Wahlmann besuchte in Oldenburg nun die Straffälligenhilfe der Diakonie. Dort gaben ihr Bärbel Maas, Leitung Diakonie Oldenburg Stadt, und Gabriela Bosche, Mitarbeiterin in der Straffälligenhilfe, zusammen mit Kai Kupka, Referent für Straffälligenhilfe bei der Diakonie im Oldenburger Land einen Einblick in ihre tägliche Arbeit.

„Die Arbeit der Anlaufstellen für Straffällige ist für unsere Gesellschaft von unschätzbarem Wert: Indem die Kolleginnen und Kollegen Straffälligen bei der Organisation eines Lebens ohne Straftaten helfen oder sie nach verbüßter Haftstrafe auf ihrem Weg in die Freiheit begleiten, helfen sie nicht nur den betroffenen Menschen, sondern stärken zugleich unser aller Sicherheit. Auch durch die weiteren Angebote wie etwa das Angebot der Geldverwaltung leisten die Anlaufstellen nicht zuletzt auch bei der Haftvermeidung großartige Dienste“, sagte die Ministerin und ergänzte „Diese Arbeit gelingt nicht ohne engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von denen ich in Oldenburg zu meiner großen Freude einige kennenlernen durfte. Es ist schön zu sehen, wie eng Diakonie und Kirchengemeinde hier zusammenarbeiten und wechselseitig voneinander profitieren.“

Die Straffälligenhilfe der Diakonie ist in Oldenburg im Jochen-Klepper-Haus ansässig. Bei ihrem Rundgang durch die Räumlichkeiten konnten die Ministerin und der Landtagsabgeordnete Ulf Prange (SPD) nicht nur die Büros für die Beratung besichtigen. Im Gebäude sind auch zwei Appartements, in denen Klienten nach der Haftentlassung das Wohnen wieder lernen können. „Hier wohnen zu dürfen, bis ich etwas Eigenes gefunden habe, ist für mich wie ein Sechser im Lotto“, erzählte einer der Bewohner der Ministerin bei ihrem Besuch.

„Es ist toll, wie die diakonische Arbeit und damit auch die Straffälligenhilfe hier in die Kirchengemeinde integriert ist“, betonte Pfarrer Dr. Friedrich Ley, Theologischer Vorstand der Diakonie im Oldenburger Land. Pastor Rauer von der Kirchengemeinde Osternburg schilderte, dass auch die Gemeinde durch die Arbeit der Straffälligenhilfe unter ihrem Dach lerne.

Referent Kai Kupka freute sich über das große Interesse der Justizministerin an der Straffälligenhilfe und verwies besonders auf die Erfolge, die mit dem Projekt Geldverwaltung statt Vollstreckung von Ersatzfreiheitsstrafen in Niedersachsen erreicht werden. Und auch die Finanzierung der Anlaufstellen wurde bei dem Besuch angesprochen. „Wir freuen uns besonders, dass Dr. Wahlmann die Verstätigung der Mittel für die Straffälligenhilfe, die bisher aus der sogenannten politischen Liste gewährt wurden, fest zugesagt hat.“

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